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Mit dem Fahrrad von Sydney nach Perth

Sonntag, 30.10.2016 16. ETAPPE Taillem Bend - Hahndorf

 

16. ETAPPE Tailem Bend - Hahndorf

nach der langen ETAPPE am Vortag, zog ich es vor die nächste ETAPPE wieder zu halbieren. 75 km nach einer 100 km-ETAPPE schienen mir doch etwas viel. Wollte eigentlich bis Callington, rund 40 km und dann am nächsten Tag nochmals 40 km bis Hahndorf. So war der Plan. Konnte also unbesorgt ausschlafen und machte mich erst spät (10.00 Uhr) auf die Tour.

Anfänglich lief alles gut, schon nach 5 km kam ich an Old Tailem vorbei, quasi einem Museum. Hier waren die alten Gebäude so wie vor 150 Jahren aufgebaut. Sehr interessant, habe dort etwas zu lange verweilt.

Denn inzwischen war der Wind bereits in vollem Gange, ich kam nur noch schwer voran, aber ich hatte ja auch nicht allzu viel vor. So fuhr ich vor mich hin und brauchte geschlagene 3 Stunden für knapp 30 km. Als ich die Kleinstadt Murray Bridge erreichte, hatte ich so die Schnauze voll von den immer wieder kehrenden Windböen, dass ich mich entschloss, hier auszusteigen und ein Quartier zu suchen. Fand glücklicherweise noch ein winziges Zimmer in einem Motel, was für einen Samstag schon ein Glücksfall ist. Freitag und Samstag sind die meisten Motels ausgebucht. Lag dann später in meinem Zimmer und war fürchterlich demoralisiert wegen der schwachen Leistung die ich zu Wege gebracht habe. War noch am Tage vorher recht stolz auf mich. Aber 30 km was ist das denn? Ich war müde leer kraftlos und frustriert. Gedanken kamen auf: Bin ich vielleicht doch schon zu alt für solche Herausforderungen? Wie lange macht mein Körper das mit? Wie lange halten die Gelenke? Ich versuchte alle diese Gedanken zu verdrängen, ging früh zu Bett und wollte sehr früh aufstehen, um möglichst früh wieder weiterfahren zu können, in die deutsche Kolonie HAHNDORF.

Der Wecker rappelte um 05.30. Quälte mich mühsam aus den Federn - eigentlich überhaupt nicht meine Zeit, duschen Zähne putzen, Taschen packen, nichts vergessen und los.

Bereits um 07.00 Uhr war ich startklar und unterwegs. Die Beine schwer, kam nur mühsam auf Touren. Spürte schon nach kurzer Zeit wie der Wind auffrischte und mir zunehmend wieder entgegen blies. DIe Straßen wieder kerzengerade, wenn man nach vorne schaute, dann hatte ich oft den Eindruck, die Straße verschwindet im Himmel, so hügelig und bergig wurde das Terrain. Obwohl der Standstreifen des Highways an die 2 m breit war, beutelte mich der Wind hin und her und ich hatte immer die Sorge, dem vorbeirollenden Verkehr zu nahe zu kommen. Nach 3,5 Stunden stand ich vor den Toren von Hahndorf. Suchte das Zentrum, das gar nicht so einfach zu finden ist. Kaum erreichte ich die Mainstreet, als auch schon ein heftiger Platzregen hernieder ging. Ich fand Unterschlupf unter einem Blechdach. meine Unterkunft stand erst ab 14.00 Uhr zur Verfügung, so musste ich 2 Stunden unter dem Blechdach ausharren, bis der Regen langsam nachließ und ich mich aufmachen konnte die Stadt zu erkunden. Sehr schnell merkte ich, dass die Stadt zwar eine deutsche Geschichte hat, aber heute fest in asiatischer Hand ist. Einigermaßen trocken erreichte ich meine Unterkunft.

So lange ich in Bewegung war, ging alles gut, erst als ich mich hundemüde auf das Bett legte, ging es los. Ich hatte Krämpfe so gut wie überall. Linker Oberschenkel, linke Wade, rechtes Schienbein und in beiden Händen. Der ganze Kerle ein Krampf.

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