NULLARBOR

Mit dem Fahrrad von Sydney nach Perth

Montag, 07.11.2016 19. ETAPPE Moana - cycling race

 

19. ETAPPE Moana - cycle race

Eine grauenvolle Nacht lag hinter mir. Konnte ewig nicht einschlafen, weil ich mir am Abend noch eine riesen Portion Spagetti angetan habe. War echt lecker, habe den riesigen Teller komplett weggeputzt. Quälte mich förmlich in den Schlaf. Erwachte dann plötzlich, als sich jemand an der Tür meines Cabines zu schaffen machte. Ich dachte zuerst geträumt zu haben, aber das Geräusch kam wieder und wieder. Ich konnte die Tür vom Bett aus nicht einsehen. Sonst war nichts, keine Schritte, Tritte oder dergleichen. Stand leise auf, schlich vorsichtig zur Türe und merkte, dass diese fest verschlossen und außer mir niemand da war. Da war das Geräusch wieder, aber nicht von der Cabintür sondern von der Tür zur Dusche. Die wurde vom Wind immer wieder auf und zugedrückt. Ich zog die Tür kräftig zu und fertig war der Spuk. Den Rest der Nacht, schlief ich dann vollkommen ungestört.?

Hatte Georg und Uli ja versprochen, beim Radrennen morgens wenigstens am Start zu sein. Es mögen so rund 100 Fahrer gewesen sein, darunter auch etliche Frauen und Kinder, die sich auf den Rundkurs machten, der zweimal zu durchfahren war. Der Rundkurs findet auf Radwegen statt, die nur für Radfahrer zugelassen sind. Allerdings sind Fußgänger, Frauen mit Kinderwägen und Radfahrer in Gegenrichtung unterwegs. So auch ich, denn ich habe mit den beiden ausgemacht, dass ich den Kurs in entgegengesetzter Richtung fahre und beim Zusammentreffen neue Trinkflaschen übergebe.

Ich wunderte mich, dass die beiden so lange nicht kamen. Schließlich kamen sie in einem Tross von 8 Fahrern, in dem gelacht und geplaudert wurde. Nichts von wegen Flasche aus der Hand reißen und weiter. Sie blieben stehen, erzählten kurz wie es bislang gelaufen ist, dass alles gut sei, auch die Zeit, steckten die Flaschen hinzu und suchten wieder den Anschluss an die Gruppe. Komisches Rennen dachte ich. Die Strecke war nirgendwo gesichert, die Fahrer mussten wenn eine Straße zu überqueren war, die Ampel drücken und auf das Grünsignal warten.

Irgendwann gegen Schluss, habe ich mich dann noch verfahren und bin auf einem Flugplatz für Modellflugzeuge gelandet. Irre, was da an selbstgebastelten Fluggeräten vorhanden war. Ich merkte, wie ich mit meinem auffällig bepackten Fahrrad beobachtet wurde und nach kurzer Zeit, kam ich mit den Männern ins Gespräch, bekam kostenlos Kuchen und Kaffee und natürlich Flugvorführungen von Drohnen, Hubschraubern und diversen Flugzeugen. Nach gut 2 Stunden versuchte ich den Radtrail wieder zu finden und kam dann mit erheblicher Verspätung wieder in Moana an. Allerdings noch rechtzeitig für den Zieleinlauf.

Ich war für mich total happy, hatte einige wunderschöne Erlebnisse, eine tolle Radrundfahrt ohne lästigen Autoverkehr, tolle Landschaft mit netten Leuten am Modellflugplatz. Gegen Abend traf ich dann am "Kleinod" von Georg und Sabine wieder ein. Ich war zwar hundemüde, ging aber doch noch zum Strand, um den wunderbaren Sonnuntergang bei endlich lauen Temperaturen zu genießen.

Margot hat soeben noch angerufen und mitgeteilt, dass in Burgfelden der erste Schnee gefallen sei. Dass ich das nicht miterleben darf, dem Himmel sei Dank.?✌️

Kommentare (2)