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Mit dem Fahrrad von Sydney nach Perth

Freitag, 14.10.2016 4. ETAPPE Goulburn - Yass

Café in Gunning on the way Yass Yass railwaystation

4. ETAPPE Goulburn - Yass

Wegen des Wetters, Kälte und heftigem Gegenwind habe ich beschlossen, auch die nächste Etappe zu teilen. habe immer etwas Angst bei diesen Temperaturen krank zu werden. Heute in der Frühe (06.30 Uhr) wieder nur 4 Grad, leichte Bewölkung und überraschend wenig Wind. Wartete, bis die Temperaturen einigermaßen erträglich waren und machte mich auf zur obligatorischen Stadtrundfahrt und zum Einkaufen. Erstmals musste ich mein Fahrrad komplett unbeaufsichtigt lassen. Montierte alle teuren Teile ab, Tacho, Garmin und GoPro und machte mich auf, Wasser und Powerriegel einzukaufen. War schon sehr beunruhigt. Hatte das Rad zwar angekettet, aber, die Taschen kann man ja ruck zuck abnehmen. Die Sorge war unberechtigt, als ich zurückkam, war alles noch dran. So machte ich mich wieder auf auf den Hume Hwy und dort herrschte absolute Windstille. Um diese günstige Situation zu nutzen trat ich in die Pedale und hoffte, diesen Vorteil so lange wie möglich ausnutzen zu können. Mein Tacho zeigte Geschwindigkeiten, die ich lange nicht mehr erlebt habe. Ich fuhr die Berge schneller hinauf, als am Vortag hinunter. Nach knapp 3 Stunden erreichte ich mein heutiges Zielort Gunning. Ein wunderschönes Fleckchen Erde rund 60 km von Goulburn entfernt. Hier habe ich in einem sehr preiswerten Motel Quartier bezogen, 70 AUD = 48 €. Heute hat Fahrradfahren mal wieder richtig Spaß gemacht.?

Die Nacht in Gunning war saukalt. Habe ständig gefroren, bin immer wieder aufgewacht, habe dann den Heater eingeschaltet, der sofort Wärme brachte, aber der war so laut, dass an schlafen auch nicht zu denken war. So quälte ich mich durch die Nacht und war entsprechend ausgeschlafen. Im nahe gelegenen Café gönnte ich mir ein australisches Frühstück mit Speck, Eiern und gebackenen Tomaten. Dazu 2 Tassen besonders starken Kaffee. RIchard und Martina hatten sich angemeldet. SIe wollten mir wärmere Sachen mitbringen. ICh war kaum 10 km auf dem Hume Hwy unterwegs, als sie schon neben mir auftauchten. Habe mich tierisch gefreut, die beiden wieder zu sehen. Jacke, Armlinge, Beinlinge und einen Adapter hatten sie mitgebracht. Wenn er dann schon mal da war, hat Richard gleich noch getestet, ob bei mir vielleicht nicht doch eine Schraube locker ist und hat vorsichtshalber am gesamten Fahrrad nochmals die Schrauben nachgezogen. Es ist schon großartig, wenn man 2 so fantastische Menschen kennen darf. Danke nochmals Martina und Richard für alles was ihr für mich getan habt. Nachdem die beiden sich wieder verabschiedet haben, setzte auch ich meinen Weg nach Yass fort. Leichter Gegenwind stellte sich langsam wieder ein, aber nicht vergleichbar mit den vergangenen Tagen. Ewig lange Anstiege und lange Abfahrten kennzeichneten heute das Streckenprofil. Dabei sind die Abfahrten mit Vorsicht zu genießen, denn auf dem Standstreifen liegt so einiges herum:Glassplitter, scharfkantige Metallteile und vor allem unendlich viele überfahrene Kängurus. Über ein Dutzend habe ich schon umfahren müssen. Halte immer 10 m vorher die Luft an und atme erst wieder 10 m dahinter weiter. Inzwischen bin ich in Yass gelandet. Das liegt etwa in der Mitte zwischen Sydney und Melbourne. Dieses Wochenende ist hier der Teufel los. Ich bin froh überhaupt ein Zimmer bekommen zu haben. Musste es aber gleich für 2 Nächte buchen. Bin noch nicht sicher was ich mache. Entweder ich baue einen Ruhetag ein und genieße die Atmosphäre hier mit oder ich düse morgen einfach weiter. Werde drüber schlafen und mir die Meinungen meiner Lieben anhören. Spüre schon so langsam die Nachteile des Alleinseins, muss alle Entscheidungen alleine treffen, bin auf meine eigenen Ideen angewiesen, rede gar schon mit mir selber. Richard meinte, das ginge wieder weg, wenn ich durch sei. Hoffentlich hat e recht.?

Übrigens danke an all, die in diesem Blog schon ein Kommentar geschrieben haben. Ich freue mich jedesmal und bin happy, wenn es am Handy bimmelt und eine neue Nachricht erscheint.
Danke für eure Unterstützung und die vielen mitmachenden Worte.

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