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Mit dem Fahrrad von Sydney nach Perth

Donnerstag, 20.10.2016 8. ETAPPE Urana - Jerilderie

On the Road to Jerilderie to Jerilderie

 

8. ETAPPE Urana - Jerilderie

Habe gestern Abend wohl zu lange Berichte geschrieben. Baren der Besitzer der FOX COTTAGE schaute noch kurz bei mir herein, drehte den Heater hoch - es sollte eine kalte Nacht werden, meinte er und ich möge doch auch morgen zum Frühstück kommen. Wir verabredeten uns auf 07.30 Uhr, plauderten noch ein Weilchen über Urana und Burgfelden über Australien und Deutschland und wie toll das ist, das wir beide Rentner sind. Und so ganz nebenbei haben wir Zwei meinen ehe mageren Biervorrat gekillt.

Es war sicherlich nicht das Bier, das mich in dieser Nacht so gut schlafen ließ, Es waren die 110 km, die mich schwer ins Kissen drückten. Als ich erwachte, war es 08.15 Uhr. Zu spät für das Frühstück mit Baren und Theresia. Das Telefon klingelte es war Baren. Er lachte als er erfuhr, dass ich völlig verpennt hatte. Ich solle doch rüberkommen zum Frühstück. Natürlich hatte er mit Theresia längst gefrühstückt, sie musste zur Schule, sie ist Principal an der Schule in Urana.
Baren zauberte mir ein excellentes Frühstück mit Porridge und Toastbroten. WIr unterhielten uns noch lange über unsere Kinder und Enkel und ich zeigte ihm auf YOUTUBE einen meiner Filme über Burgfelden. Er war so fasziniert vom Schnee und den großen Häusern dort. Erst gegen 11.00 Uhr machte ich mich dann endgültig auf den Weg nach Jerilderie.

Die Szenerie hat sich komplett verändert. DIe Straßen sind bolzengerade, kaum ein Hügel und vor allem nur schmale Seitenstreifen. Also achtgeben auf alles was von hinten anrollt. Der Rückspiegel ist jetzt von bedeutender Wichtigkeit. Habe mir angewöhnt nicht sehr weit links zu fahren, um auf mich aufmerksam zu machen und im letzten Moment nach links auszuweichen. Durch die Regenfälle der vergangenen Wochen, sind riesige Seen entstanden. Alle Flüsse, alle Creeks sind reißende Gewässer geworden. Noch vor kurzer Zeit waren etliche Straßen, die ich heute befahren habe, unpassierbar.

Zwischen Urana und Jerilderie war einfach nichts. Man ist Stunden unterwegs und muss sich mit sich selbst beschäftigen. Gedanken kommen: Hält dein Körper das aus, ist es das was du gesucht hast, tut der Hintern nicht schon ziemlich weh, ist da nicht ein Zwicken im Knie, hab ich genug getrunken, sollte ich was essen, wie wird es sein wenn ich nach den 3 Monaten meiner Frau wieder begegne. Gedanken poltern durch das Hirn. Ich spüre mein Kopf wird frei. Ich beginne wieder Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Ich bin auf einem guten Weg.

Plötzlich wird man herausgerissen, ein Schild zeigt nach rechts der Garmin nach links. Garmin wird den australischen Kontinent nicht verlassen, fürchte ich. Das Gerät macht mich irre. Fahre den australischen Schildern nach und komme an.

Jerilderie ist eines der schönsten Ortschaften die ich bislang gesehen habe. Die Stadt ist sehr gepflegt, alte Gebäude mit ihrer Geschichte beschrieben. NED KELLY, eigentlich ein Bandit genießt hier einen hohen Stellenwert. Er hat sich gegen die Kolonialmacht erhoben, Banken ausgeraubt und als australischer Robin Hood hier im Lande viele Sympathisanten gehabt.

Weil ich bereits um 15. 00 Uhr in Jerilderie ankam, habe ich mir Zeit genommen, den Spuren von NED KELLY zu folgen.

Gegen 19.00 Uhr machte ich mich vom Jerelderie Motel auf ins Pub um etwas zu essen und diesen Bericht fertig zu schreiben.

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